Wasserschloss: Heißer Einsatz vor historischer Kulisse

Zwei Personen lebend gerettet  – Fiktiver Brandeinsatz dreier Feuerwehren in Kleinbardorf

Von Josef Kleinhenz

KLEINBARDORF „Die Feuerwehr hat ihren 140. Geburtstag und der wird groß gefeiert – aber erst wenn die Arbeit getan ist, kommt das Vergnügen“ - so etwa lautete das Motto am Wochenende in Kleinbardorf.

 

Vor historischer Kulisse am Wasserschloss demonstrierten Feuerwehrmänner und -frauen am Samstagnachmittag zum Auftakt des Jubiläums ihre Einsatzfähigkeit bei einem simulierten Brand. Bei hochsommerlichen Temperaturen von über 30 Grad steckten sie in Schutzanzügen und zeigten, was sie im Ernstfall leisten können. Die Wehren Kleinbardorf, Sulzfeld und Leinach retteten  die „brennende“ historische Zehntscheune. Dabei bestanden die neuen Atemschutzgeräte ihre Feuertaufe.

 

Die Zuschauer saßen und standen bei der gemeinsamen Übung im Schlosspark unter einem großen schattenspendenden Weidebaum. So konnten sie das Szenario bis zum Ende aufmerksam mitverfolgen. Als praktisch alles schon gelaufen war, rückten die Damen der Feuerwehr vom Ortsteil Leinach in den Vordergrund, um den letzten Wasserstrahl auf die Zehntscheune zu richten. Jeder mögliche Funke sollte schließlich gelöscht werden.

 

Schlossweiher und Löschweiher

Löschwasser zur Brandbekämpfung wurde auf der einen Seite von den Wehren Kleinbardorf und Sulzfeld am Schlossweiher angezapft, wenige Meter vom Brandobjekt entfernt. Das reichte aber nicht aus. So wurde auf der anderen Seite am Löschweiher in der Dorfmitte Wasser entnommen. Diese Aufgabe war der Feuerwehr Leinach vorbehalten, die bis zum fiktiven Brandobjekt ein paar Hundert Meter Schläuche verlegte und verschraubte.

 

Unterdessen wagte sich ein Atemschutztrupp aus Kleinbardorf mit einer Wärmebildkamera in die künstlich vernebelte Zehntscheune, um zwei vermisste Personen zu retten. Eine davon wurde auf einer Liege ins Freie getragen. Kurze Zeit später trat ein Atemschutztrupp der Feuerwehr Sulzfeld in das Gebäude. Währenddessen stand ein Atemschutz-Duo der Feuerwehr Kleinbardorf in Reserve einsatzbereit.

 

Die Aufgaben wurden offenbar zufriedenstellend erfüllt, nachdem auch die Löscharbeiten plangemäß voranschritten. Über die fachliche Qualität der Lösch- und Bergungsarbeiten mochten sich die anwesenden Führungskräfte vor Ort auf die Schnelle nicht äußern. Eventuelle Anmerkungen sollen vielmehr intern beraten werden, wie Kreisbrandmeister Christoph Wohlfart unter Zustimmung der offiziellen Beobachter zu verstehen gab.    

 

Wohlfart hatte den Zuschauern über Mikrofon die Lösch- und Rettungsarbeiten und deren Fortschritt erläutert. Die Übung sollte nicht an die Dramatik eines Ernstfalles heranreichen. Durch das langsamere Einsatztempo sei den Zuschauern die Gelegenheit geboten worden, die Detailarbeit der Wehrleute aufmerksamer zu beobachten.   

 

Vor Ort waren Kleinbardorfs Kommandant André Storath, der die Gäste begrüßte, und Schirmherr Bürgermeister Jürgen Heusinger aus Sulzfeld von Gastgeberseite. Hinzu gesellten sich Kreisbrandinspektor Michael Weber aus Bad Königshofen sowie die beiden Kreisbrandmeister Christoph Wohlfart aus Alsleben und Martin Tuchlinski aus Saal. Zu den Ehrengästen gehörte auch Bad Königshofens Kommandant André Knies. 

 

Beträchtlich war der Übungsaufwand in Kleinbardorf. Denn insgesamt mussten rund 600 Meter Schlauch ausgerollt und verlegt werden, darunter B- und C-Schläuche. Sie unterscheiden sich durch ihren unterschiedlich großen Durchmesser von 75 und 42 Millimetern. Nahezu 30 Feuerwehrleute hatten sich an der simulierten Übung beteiligt.

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